Patrick Schmid ist immer auf Achse. Er pendelt zwischen Winterthur, Thun, Bissegg im Thurgau, Kroatien, Spanien hin und her. Dabei ist auch einmal kreative Problemlösung gefragt, wenn er beispielsweise mit einem mit 30 Personen besetzten Car in Kroatien strandet und einen defekten Wasserschlauch flicken muss.
Schon als Kleinkind ist Patrick den grossen Fahrzeugen verfallen und schraubte an allen möglichen Lastwagen herum. Dazu kam er, weil sein Onkel ein eigenes Car-Unternehmen betreibt, das Ferien-Personentransporte nach ganz Europa organisiert. Er war das Sorgenkind seiner Mutter, denn er träumte viel und legte den Fokus auch während der Schulzeit voll und ganz auf seine grosse Liebe: die Lastwagen.
Einmal LKW, immer LKW
Es war also naheliegend das seine Berufswahl auf den Lastwagenmechaniker fiel. Bei MAN in Weinfelden absolvierte er die 4-jährige Lehre. Aller mütterlichen Bedenken zum Trotz schloss er die Grundausbildung erfolgreich ab und machte sich gleich auf ins Militär nach Thun, wo er zum Panzermechaniker ausgebildet wurde. Wissensbegierig absolvierte er im Anschluss selbst die Lehrgänge zum Automobildiagnostiker sowohl in der Fachrichtung Personenwagen als auch Nutzfahrzeuge.
Hier schliesst sich der Kreis, denn auch heute unterrichtet Patrick die Vertiefungsmodule des Automobildiagnostikers in der Fachrichtung Nutzfahrzeuge an der Instandhaltungsschule (IH43) der Schweizer Armee im Bernerischen Thun. Seit rund 18 Jahren bietet die STFW diesen Lehrgang erfolgreich in Zusammenarbeit mit dem Militär an.
14 Wochen pro Jahr lebt und arbeitet der 39-jährige in Thun und hält den Kontakt zu seiner Frau und den beiden Töchtern über Telefon und Whatsapp aufrecht. Das sei manchmal schon eine Herausforderung, versuche er doch allen gerecht zu werden, sagt Patrick Schmid. Er ist seiner Frau sehr dankbar für ihre Flexibilität und ihr grosses Verständnis für seine Arbeitseinsätze.
Allerdings gibt ihm das Unterrichten auch Energie. Denn er schätzt die Abwechslung und freut sich, wenn das Feuer für die Lastwagenmechanik von ihm auf seine Kursteilnehmenden überspringt und sie gemeinsam fachsimpeln und Lösungen erarbeiten können. Und das schon seit 2006 als er das erste Mal vor einer Klasse stand.
Der Name ist Programm
Zurück an der STFW in den «heiligen Hallen der Lastwagenabteilung», wie er seine Werkstatt liebevoll nennt, macht er seinem Nachnamen alle Ehre. Zusammen mit unterschiedlichen Unternehmen aus der Nutzfahrzeugbranche «schmiedet» er viele Pläne für Firmenkurse und setzt diese beispielsweise für Scania, MAN, die Strassenverkehrsämter oder die Winterthurer Polizei erfolgreich um.
Jeder Kurs ist individuell zusammengestellt und verlangt von ihm viel Kreativität und Lösungsansätze. Er schätzt den grossen Freiraum, der ihm an der STFW gewährt wird und die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung.