STFW Porträt Mitarbeitende

Über Dozieren und Gleitschirmfliegen

Aufgewachsen in einer Lehrerfamilie war es für Evelyne Vollhardt lange überhaupt kein Thema, selbst diesen Berufsweg einzuschlagen. Wie sie trotzdem Fachlehrerin an der STFW wurde und welche Parallelen zwischen ihrer Berufstätigkeit und ihrem Hobby Gleitschirmfliegen bestehen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Im Jahr 2019 startete Evelyne als Lehrbeauftragte an der STFW, zwei Jahre später wurde sie als Lehrperson angestellt, und heute ist sie eine feste Grösse als Lehrgangsleiterin im Team HF. Doch wie verlief ihr Weg dorthin?
 

Via die weite Welt ins Schulzimmer

Schon früh wurde Evelyne Vollhardt durch ihre Eltern, beide Lehrer, geprägt. So war Unterrichten zunächst keine Option für sie. Nach der Matura zog es Evelyne Vollhardt in die weite Welt. Als Flight Attendant bei der damaligen Swissair bereiste sie sehr viele Länder, lernte andere Kulturen kennen und erweiterte ihren Horizont auf vielfältige Weise. Diese wertvollen Erfahrungen und ein Wirtschaftsstudium mit Fachrichtung Tourismus sowie ein berufsbegleitender Master in «International Management» legten den Grundstein für ihre Karriere.

Im Laufe der Zeit stellte sie zudem fest, dass sie sehr gerne mit Menschen arbeitet. Diese Erkenntnis führte schliesslich noch während ihrer Studienzeit zur ersten Lehrtätigkeit an einer Konditorenfachschule. Das war richtungsweisend. Nach Jahren in der Privatwirtschaft und Erfahrungen im Management kam 2019 die Chance an der STFW. Trotz anfänglicher Herausforderungen in der Art und Weise des Unterrichtens, meisterte sie diese mit Bravour. Module wie Unternehmensführung und Personalmanagement sind in Technik orientierten Ausbildungen oft schwer greifbar. Dank ihrer Berufserfahrung gelang es ihr, Theorie und Praxis zu verbinden. Die Anfrage von Beat Amstutz, Leiter Gebäudetechnik, «Ich hätte da noch zusätzlich zwei Module in der Gebäudetechnik für dich» zeigte, dass ihre Arbeitsweise über die Abteilungsbereiche hinaus von Anfang an sehr geschätzt und gesucht war.
 

Evelyne Vollardt fand ihre Passion als Lehrperson, weil sie gerne mit Menschen arbeitet.

Evelyne Vollardt fand ihre Passion als Lehrperson, weil sie gerne mit Menschen arbeitet.
 

Herausforderungen, die anspornen

Evelyne Vollhardt sieht sich in ihrer Lehrtätigkeit mit vielseitigen Herausforderungen konfrontiert. Die Aufmerksamkeitsspanne der Studierenden ist eine davon. Den Unterricht mit Methoden, Techniken und Tools interessant und möglichst praxisnah zu gestalten, hilft hier sehr. Dass ihr dies gelingt, weiss Evelyne Vollhardt, wenn der Unterricht an Dynamik gewinnt, weil Diskussionen entstehen und kritische Fragen gestellt werden. Oder wenn Studierende sich nach anfänglicher Skepsis gegenüber dem Modul für den Unterricht bedanken. «Dann macht meine Arbeit erst richtig Spass!». Lachend ergänzt sie, dass bei interessierten und engagierten Klassen die Herausforderung darin bestünde, die Unterrichtszeit nicht zu überziehen und innerhalb der Lernziele zu bleiben.

Eine weitere Herausforderung liegt in der Digitalisierung des Bildungssystems. Evelyne Vollhardt ist überzeugt, dass eine Kombination aus Präsenz- und Online-Unterricht die Wissensvermittlung verändern wird. Auch digitale Prüfungen werden zunehmen. Sie findet: «Das Schweizer Bildungssystem bleibt spannend.»
 

Ausgleich in der Luft

Ein wichtiger Ausgleich zum Berufsleben ist für Evelyne Vollhardt ihre Familie, insbesondere ihr vierjähriger Sohn. Auch Meditation, Sport und Zeit in den Bergen helfen ihr, Energie zu tanken. Ihre Leidenschaft für das Gleitschirmfliegen erinnert an ihre Lehrtätigkeit: Vorbereitung, Ziel, Strategie und Improvisation sind entscheidend.
 

Genau wie im Lehrberuf sind beim Gleitschirmfliegen «Vorbereitung, Ziel, Strategie und Improvisation» matchentscheidend.

Genau wie im Lehrberuf sind beim Gleitschirmfliegen «Vorbereitung, Ziel, Strategie und Improvisation» matchentscheidend.