Sara Ackermann, in Mels SG aufgewachsen, absolviert die 4-jährige Lehre als Carrosserie-Lackiererin in Buchs SG. Wie ist es, als Frau in einem männerdominierten Umfeld die Lehre zu machen und dabei gegen Widerstände zu kämpfen?
Begeisterung für Autos
Nach einigen Schnupperlehren wusste Sara schnell, welchen Beruf sie erlernen will. Von Chemielaborantin und Apothekerin war sie nicht begeistert; auch eine kaufmännische Lehre kam nicht in Frage. Das Färben und Lackieren von Autoteilen faszinierte sie. Nach ihrer Schnupperlehre stellte sie die AMAG in Buchs sogar ohne Bewerbung und Vorstellungsgespräch direkt ein. Anfangs musste sie sich an die körperliche Arbeit in der Werkstatt gewöhnen. Das ständige Stehen und das Tragen von schweren Autoteilen war neu für sie. «Manchmal wünschte ich mir schon, etwas Bequemeres gemacht zu haben, aber ich bin trotzdem sehr zufrieden mit der Wahl meiner Lehre und meines Lehrbetriebs», meint Sara.
Ich lernte schnell, mich selbst zu wehren
Auf die Frage, wie es sei, als Frau in einer Männerdomäne die Lehre zu absolvieren, antwortet Sara mit einem Schmunzeln (diese Frage musste ja kommen …): «Zu Beginn musste ich mich stark durchsetzen – auch zuhause. Es fiel nicht allen leicht, zu akzeptieren, dass ich eine Lehre in einem ‹Männerberuf› erlernen wollte.» Und definitiv musste sie sich auch in der Garage viel anhören. «Die typischen Sprüche halt», sagt sie lachend. Jedoch bekam sie immer genug Unterstützung ihrer Vorgesetzten. Darum kann sie sich an keine wirklich schlechten Erlebnisse am Arbeitsplatz erinnern. Ausserdem waren in der Berufsschulklasse die Frauen auch immer in der Unterzahl, von denen einige die Lehre abgebrochen haben, weil sie merkten, dass dieser Beruf nicht der richtige war. Allein war Sara dennoch nie.