Neuer Grundkurs an der STFW

(Trink)Wasser: Den Fokus auf relevante Ressourcen legen

Gerade in der Gebäudetechnik können wir einiges in punkto Nachhaltigkeit mit Themen wie Wärmesysteme, Lüftung, Gebäudeautomatisation etc. bewegen. Die «Trinkwasserhygiene im Gebäude» ist einer der zentralen Hebel für die Bewahrung einer hochwertigen Qualität der Wasservorkommnisse. 
 

Trinkwasser ist einer der wichtigsten Rohstoffe und ein endliches Gut. Die Trinkwasserinitiative im vergangenen Jahr zeigte, dass entgegen der allgemein vorherrschenden Meinung, selbst die Trinkwasserqualität der Schweiz abnehmend ist. Äussere Einflüsse wie etwa Pestizide, die Tierhaltung in der Landwirtschaft, das Abwasser aus den Haushalten (Medikamentenrückstände) und chemische Elemente, die auf natürlicherweise in der Erdkruste vorhanden sind (z.B. Arsen), bilden mit ihren Rückständen toxische Verbindungen. 
Zeitgleich «verschwenden» wir immer mehr von dieser kostbaren, endlichen Ressource. Durch unsere steigenden Ansprüche bezüglich des Komforts in den eigenen vier Wänden, dem Trend für verdichtetes Bauen und der zunehmenden Körperpflege haben wir SchweizerInnen einen Wasserverbrauch von 16,2 Milliarden m³ jährlich. Das entspricht in etwa 90 - 108 Milliarden gefüllten Badewannen mit einem Füllvolumen von 150 – 180 Liter.

 

Die Wasserversorgung, ein Trendthema!

Die «Wasserversorgung» ist eines der brisantesten Themen unserer Zeit, deren Lösung unsere Zukunft massgeblich prägen wird. ExpertInnen sind deshalb in vielfältigen Funktionen sehr gefragt.
Das Wasser, welches durch unsere Wasserleitungen bis zu den Entnahmearmaturen fliesst, muss eine trinkbare Qualität aufweisen. Um die Trinkwasserqualität hoch zu halten, werden vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) regelmässige Prüfungen unter strengen Auflagen angeordnet. Diese sind im Protokoll über Wasser und Gesundheit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) niedergeschrieben. Laut dieser internationalen Übereinkunft muss ein Land alle drei Jahre eine Evaluation der gesundheitlichen Aspekte von Trinkwasser und Abwasser vornehmen. 
Unser Trinkwasser unterliegt somit strengen nationalen und internationalen Normen, Richtlinien und Gesetzgebungen, welche die Grenzwerte klar definieren. Diese gesetzlichen Vorgaben müssen von Zeit zu Zeit aufgrund von verändernden ökonomischen, ökologischen und politischen Rahmenbedingungen justiert werden. Das gestaltet die Arbeit rundum diesen Themenbereich besonders herausfordernd, zeitgleich aber auch sehr spannend und vielfältig.  
 

Wir alle müssen unseren Teil zum Erhalt der Trinkwasserqualität beitragen – vom Bauherren und der Bauherrin bis zur EndkonsumentIn. Mit einer verantwortungsvollen Herangehensweise wird sich das Risiko von chemischen und mikrobiologischen Rückständen erheblich reduzieren. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen kann der Legionellen-Wert die Höchstgrenzen dennoch überschreiten. Immerhin sind die gesellschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen unabdingbar. Dehalb ist es umso wichtiger, die nötigen Fachkompetenzen in der Gebäudetechnik zu vertiefen.

(Trink)Wasser ist eine endliche Ressource mit aktuell sinkender Qualität. Die Schweizer Bevölkerung könnte jährlich rund 108 Milliarden Badewannen mit ihrem Wasserverbrauch füllen.

Giuliano Crameri

Fachlehrer Gebäudetechnik

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Expertise in der Trinkwasserhygiene

Um die dringend benötigten Fachkräfte von Morgen auf diese brisanten Marktanforderungen vorzubereiten, bietet die STFW einen zweitägigen Grundkurs «Trinkwasserhygiene im Gebäude» an. Dieser Grundkurs greift die zentralen Schwerpunkte für die zukunftsgerichtete Trinkwasserverteilung in gesamten Gebäudekomplexen auf und soll mit seinen Lerninhalten den Arbeitsalltag von GebäudetechnikerInnen, InstallateurInnen, ArchitektInnen und BauherrInnen etc. massgeblich vereinfachen. Im Fokus dieses praxisnahen Grundkurses liegen zudem Themen wie Probeentnahmen, Druckprüfungen mit Luft, Wassererwärmung, 
-zirkulation und -enthärtung.

Unser Kursangebot