Mitarbeiter im Portrait

Keine Strasse, meine Strasse

Nach seiner Familie ist ein Toyota Landcruiser J9 die zweite grosse Liebe unseres Hausdienst-Leiters Wim Bertschinger. Mit seinem Offroader testet er sein Fahrkönnen auf unbefestigten Militärstrassen und alten Römerstrassen in ganz Europa. Nicht immer geht dies reibungslos über die Bühne; oder besser gesagt über den Schotter.

 

Knapp 50 km vom Elsässischen Strassburg entfernt, liegt der nächste Spielplatz für Wim Bertschinger: der Offroadpark in der kleinen Stadt Saverne. Auf rund 10 Hektaren befinden sich Wasserdurchfahrten, Schräg- und Steilfahrten bis 60 Grad, Treppen, Rock-Crawling, Brücken und weitere Hindernisse. Seine Augen leuchten wenn er von diesen Trials spricht. Der Vorteil an einem solchen Park ist nämlich, dass dieser frei von Steinen ist, die den Wagen unnötig beschädigen könnten. So kann er sich voll und ganz auf die Herausforderungen des Parcours konzentrieren und seine Fahrkünste trainieren.

Durch seine Ausbildung zum Lastwagenmechaniker war seine Leidenschaft für Fahrzeuge schon immer gross. Im 2012 hat er seinen Toyota erstanden, der bereits gut ausgebaut war und über einen Schnorchel verfügt, mit dem er durch Wattiefen bis zu 90cm fahren kann – was bei seinem Wagen bis zur Türmitte bedeutet. Vor Wasser hat Wim Bertschinger aber dennoch sehr Respekt. Schätzt er die Situation falsch ein, kann es ihn davontreiben.

 

Kroatien: 3 Männer, 3 Fahrzeuge

Eine Situation falsch eingeschätzt hat er auch schon während seiner Offroad-Ferien in Kroatien. Mit zwei Kollegen und drei Fahrzeugen versuchten sie über eine grobe Schotterstrasse ans Meer zu gelangen. Ohne die Route vorher besichtigt zu haben, sind sie losgefahren und bemerkten nach 10 Minuten, dass dieser Weg nirgends hinführt. Der letzte Fahrer schaffte es im Retourgang den Hang wieder hoch. Die anderen beiden mussten auf kleinstem Raum wenden und auf kürzester Strecke beschleunigen und hochfahren. Dieses Manöver kostete sie drei Stunden! Seither besichtigt er schwierige Stellen im Vorhinein und nutzt dies gleichzeitig auch, um die Füsse etwas zu vertreten.

 

Eins mit der Natur und Familie

Meist sind seine Ausfahrten aber eher gemütlich und er geniesst neben dem Fahrvergnügen die Natur. Für ihn ist es Erholung pur, abends am Feuer zu grillieren und im Dachzelt zu übernachten. Schön, dass er das auch mit seiner jüngeren Tochter teilen kann, die nämlich ebenso angefressen ist vom Offroaden wie er und ihn wann immer möglich begleitet. Er geniesst die intensive Papi-Zeit und die gemeinsamen Erlebnisse, die beide vermutlich nie mehr vergessen werden.

 

Ein bisschen MacGyver

Anfangs Zwanzig hat sich der heute 41-jährige für seine erste Hauswart-Stelle beworben. «Ich habe mit 22 Jahren bereits 20 Jahre Berufserfahrung als Hauswart», sagte er selbstbewusst beim ersten Vorstellungsgespräch. «Mein Vater ist Hausmeister an der Kantonsschule Zürich-Enge und ich habe ihm von klein auf in jeder freien Minute geholfen», antwortete er auf das Stirnrunzeln seines Gegenübers. Sie stellten ihn ein und er absolvierte nebenberuflich die Weiterbildung zum Hauswart mit eidgenössischem Fachausweis.
Zur STFW kam Wim im Jahre 2004. Bis heute liebt er seinen vielseitigen Job. Ihm gefällt das technische Umfeld der STFW: die vielen Anlagen, Fahrzeuge, Maschinen und das Bildungs-Umfeld. Weiterbildung ist ihm selbst nämlich auch sehr wichtig. Seit 2009 ist er diplomierter Hausmeister.
Er ist nun aber nicht nur einfach Vorgesetzter von zwei Mitarbeitenden, sondern er mag es, immer noch selbst anzupacken und Lösungen für technische Probleme zu finden. Meist drängt die Zeit allerdings. Das fordert etwas Kreativität und dennoch hat er den Anspruch eine qualitativ gute Lösung zu finden, die hält. Auch er hat sich in seinen jungen Jahren von MacGyver inspirieren lassen.

Es lohnt sich manchmal ungewohnte Wege zu gehen: Im Job und beim Offroaden.