Elektrotechnik

Blockweise zum eidg. Fachausweis

Im Jahr 2010 startete Tamina Von Gunten ihre Elektrotechnik-Karriere. Auf ihre Ausbildung zur Elektroinstallateurin folgte eine Zusatzlehre zur Elektroplanerin. Nach einer zweijährigen Denkpause entschied sich die Berner Oberländerin blockweise die Weiterbildung zur Elektroprojektleiterin Installation und Sicherheit zu besuchen. Ein Entscheid den sie bis heute nicht bereut. Als eine der ersten Absolventinnen der neuen Bildungsverordnung schaut sie mit uns auf einige Highlights ihrer Blockwochen an der STFW zurück.

Sie wollte schon immer mit den Händen und mit dem Kopf arbeiten. Daher Entschied sich die heute 26-jährige für die Ausbildung zur Elektroinstallateurin. Die Tochter eines Maurers und einer Stahlbauzeichnerin stiess mit diesem Entscheid auf grosse Akzeptanz in ihrem Umfeld. Die Zusatzausbildung zur Elektroplanerin wollten ihr hingegen einige Arbeitskollegen ausreden. Auch gut ausgebildete Elektroinstallateurinnen bringen die Voraussetzungen mit, um detailgenaue Pläne zu zeichnen. Auf die Frage wieso sie sich trotzdem für die Zusatzausbildung entschied, entgegnete sie «Ich wollte es halt genau wissen und zwei Jahre erlauben es, fundierte Kenntnisse und Erfahrungen zu sammeln». 


Privileg Blockunterricht

Rund drei Jahre sind seit ihrer Anmeldung zum Lehrgang vergangen. Sie besuchte auch Infoveranstaltungen für andere Elektrotechnik-Weiterbildungen und liebäugelte kurz mit der Erwachsenen-Matura. Die Entscheidung fiel nach reiflicher Überlegung aber auf den «klassischen» Elektrotechnik-Bildungsweg. Der Blockunterricht an der STFW wurde ihr von vielen Seiten empfohlen. «Der Blockunterricht sei auch ein Privileg, da man sich so ausschliesslich auf die Schule fokussieren kann.» begründet sie ihren Entscheid weiter.  

Kantonale Vielfallt

Rund 3,5 Stunden dauerte die Reise von Reichenbach im Kandertal an die Schlosstalstrasse in Winterthur. Auf den Zugfahrten zu den Blockwochen begleiteten die Bernerin schon bald ihre Klassenkameraden aus dem Wallis. Der fachliche Austausch mit Berufskollegen aus den Deutschschweizer Kantonen schätzte sie genau so sehr, wie die klassischen kantonalen Neckereien untereinander. Während die Walliser ihre Antworten teilweise ins Hochdeutsch übersetzen mussten, durften sich die Thurgauer oft Sprüche über ihren Gebrauch des Buchstabens «o» anhören. «Kleine Neckereien gehören halt dazu. Das schweisst zusammen.» ist sie sich sicher. Dank diesem «Zusammenschweissen» wurden die Abende im Guesthouse Riverside Inn, welches sich direkt neben dem STFW-Campus befindet, bald zusammen verbracht. 

«Donnerstagsritual»

Die Unterrichtstage waren teilweise sehr anspruchsvoll. «Die Lehrpersonen fanden aber immer wieder einen kreativen Weg komplexe Thematiken zu vermitteln» erzählt die Kandertalerin weiter. Besonders Freude bereiteten ihr die NIN-Geschichtsstunden mit David Keller, welcher gerne auf Anekdoten aus seiner Zeit als «Stromer» zurückgriff. Sehr gerne erinnerte sie sich auch an das «Donnerstagsritual» mit ihren Mitstudenten zurück. Am Donnerstagabend besuchten sie jeweils die Innenstadt von Winterthur. Dies sorgte für so manchen verschlafenen Blick am Freitagmorgen. «Es spielte uns teilweise schon in die Karten, dass wir am Freitag nur bis am Mittag Unterricht hatten.» fährt sie mit einem Schmunzeln fort.

Krönender Abschluss

Nach 21 Blockwochen verteilt auf rund 1,5 Jahren ging es für sie an die eidg. Prüfungen. Die Nervosität und der Respekt vor der neuen Bildungsverordnung war gross. Die Erleichterung bei der Namensverkündigung der Teilnehmer, welche bestanden haben, riesig. Das sie gleich als Tagesbeste abgeschlossen hat, war für sie Nebensache. 

Die nächste Weiterbildung hat sie bereits begonnen. So kommt schon bald ein vierter Titel dazu. Denjenigen der «Dipl. Elektroinstallations- und Sicherheitsexpertin». Sie möchte es halt genau wissen. 

Wir wünschen viel Erfolg.
 

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